Schnurri- und Schlappgreten

Schnurri- und Schlappgretengruppe
Die Schnurri- und Schlappgretengruppe besteht aus ungefähr 300 aktiven Hästrägern. Bei zahlreichen Umzügen präsentiert sich die Gruppe während der Fasentzeit in zahlreichen Städten, immer in Begleitung des Schnurribetts und eines Weinfasses mit Oberkircher Wein.

Außerdem ist sie verantwortlich für die Oberkircher Fasents-Eröffnung, die Narrennacht am Schmutzigen und den Schurtag. Und sie arbeitet für die Fasent: für alle Veranstaltungen, die die Narrenzunft Oberkirch organisiert, muss viel vorbereitet und aufgebaut werden.

Zum Glück sind wir aber nicht „nur“ an Fasent aktiv. Unter dem Jahr treffen wir uns zu Wanderungen, Grillfesten, Ausflügen, Bildersuchwanderungen, Sitzungen, in den einzelnen Untergruppen, in Arbeitsgruppen, oder einfach mal so. Wer auch mitmachen möchte: Anträge für die Mitgliedschaft (aktiv und passiv)

Das Schnurribett
Im Jahr 1956 bot die Narrenzunft Oberkirch eine noch nie gesehene Attraktion: das Schnurribett! Allerdings war es aus schwerer Not heraus geboren, denn in diesem Jahr gab es wegen schlechten Wetters keinen Umzug.

Das war auch der Grund, warum es keine Räder hatte – es stand auf Kufen. Besser gesagt auf vier Schlitten. Einige Schnurris waren nötig, um das Gefährt vom Fleck zu bewegen. Nur einer durfte im Bett liegen – es war der „kranke“ Schnurri, der darunter litt, dass es keinen Umzug gab. Um die Genesung zu beschleunigen, wurden ihm unterwegs einige hübsche Mädchen ins Bett gelegt. Es blieb zwar keins der Mädchen lange, aber das Schnurribett hatte seinen Anfang genommen.

Nur ein Jahr später, 1957, präsentierte die Zunft den Nachfolger. Das zweite Schnurribett verfügte über Räder, der Antrieb hatte sich aber nicht geändert – es musste gezogen werden. Das war natürlich kein Zustand und so ersann man sich für das Folgejahr, 1958, einen neuen Antrieb: einen Motor!

Es war Kurt Männer vorbehalten, viele Stunden zu investieren, um das Gefährt wirklich zum Fahren zu bringen. Zwar war der DKW-Motor schnell gefunden, doch das reichte nicht. Ein Gebläse musste her. Es wurde in Handarbeit gefertigt, für ein neues hatte die Zunft schließlich kein Geld.

Dafür war das Schnurribett motorisiert, wie nie mehr wieder: es hatte 16 Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge! Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 60 km/h! Seit den 70ern gibt es nun das Schnurribett in seiner heutigen Form, wenn auch mit wechselndem Aussehen.

Zum 50-jährigen Jubiläum hat ihm die Narrenzunft ein neues Kleid gegeben. Dieses Mal war es Michael Bosch vorbehalten stundenlang dafür zu sorgen, dass neue Holzteile geschreinert, alte Teile abgeschliffen und neu lackiert wurden. Dabei wurde die Lackierung freundlicherweise von „Lackiertechnik Seebacher“ in Appenweier angebracht. Außerdem wurden neue Lampen eingesetzt, der Motor überarbeitet, Kugeln aus Edelstahl als Bettpfosten eingesetzt, die Elektrik erneuert, der Fahrerraum neu gestaltet, undundund. Es gab eben viel zu tun, bis das Schnurribett in seinem Jubiläums-Gewand erstrahlen konnte